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PsyCop #1: Unter den Lebenden (Among the Living) German

Unter den Lebenden cover

Unter den Lebenden by Jordan Castillo Price

Translated by: Feliz Faber
Series: PsyCop #1
Length: Novella - 31,000 words - 110 page PDF
Cover artist: Jordan Castillo Price - see larger cover
ISBN 978-1-935540-71-7

1st electronic German edition


$3.99
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die Zusammenfassung

Medium Victor Bayne, übersinnlich begabter Ermittler beim Psi-Corps der Polizei von Chicago, hält sich am liebsten diskret im Hintergrund, um keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass er schwul ist.

Als er bei der Abschiedsparty seines früheren Partners mit dem gut aussehenden Jacob Marks anbandelt, einem PsyCop ohne paranormale Begabung ( auch „Stiff“ genannt) aus einem anderen Dezernat, scheinen die Dinge eine Wende zum Besseren zu nehmen. Doch da taucht ein unheimlicher Serienkiller auf – offenbar ein Mann mit tausend Gesichtern, denn alle Zeugen beschreiben ihn unterschiedlich.

Mordfälle aufzuklären ist ein Kinderspiel, wenn man die Opfer fragen kann, wer der Täter war. Aber dieser Mörder hinterlässt keine Geister.

PsyCop Serie

1. Unter den Lebenden

1.1 Tauwetter

2. Der Auskeruzer

 

Kapitel 1

 

Es gab einmal eine Zeit, da wärst du zum Arzt gegangen und hättest gesagt, dass du Stimmen hörst, und man hätte bei dir eine Schizophrenie diagnostiziert, dich unter starke Medikamente gesetzt und dich in ein gemütliches Irrenhaus gesperrt, damit du dir und anderen keinen Schaden zufügen kannst.
Heutzutage wirst du erst einmal auf übersinnliche Fähigkeiten getestet. 

Maurice war ein zweiundsechzigjähriger Schwarzer, der heute, bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand, viel mehr graue Haare hatte als bei unserer ersten Begegnung. Wir hatten uns nie so nahe gestanden wie andere Partner im Fünften Bezirk. Wir gingen nach unserer Schicht nicht zusammen auf einen Schnaps und ein Bier in die Kneipe. Wir besuchten einander nicht zu Hause, um uns gemeinsam ein Spiel im Fernsehen anzusehen.  Wir luden uns nicht gegenseitig zu Familienfeiern ein—nicht, dass ich überhaupt so was wie Familie hätte.

Vielleicht lag es an der unterschiedlichen Hautfarbe. Oder am Altersunterschied. Doch obwohl uns keine tiefe Seelenverwandtschaft miteinander verband, würde ich die Zusammenarbeit mit ihm vermissen.

Ich stand hinter der Kochinsel und sah durch die Glastür, die zur Terrasse führte, wie Maurice draußen vorbeischlenderte. Er lachte, als er versuchte, ein Coors Light, einen Styroporteller mit Bratwurst und einen kleinen Stapel CDs gleichzeitig zu tragen. Seine Fröhlichkeit wirkte echt. Er war wohl wirklich bereit für den Ruhestand—nicht so wie andere, von denen man manchmal hört, die ihrer jahrelangen Berufserfahrung zum Trotz aus dem Dienst gedrängt werden, um einem jungen Hüpfer Platz zu machen, der für das halbe Gehalt arbeitet.

Maurice legte die CDs auf einen unordentlichen, schiefen Stapel neben einem blechern klingenden Ghettoblaster und leerte sein Bier in einem Zug. Ich fragte mich, ob der Ruhestand ihn wohl dazu verleiten würde, langsam in den Suff abzugleiten. Aber dann fühlte ich mich ein bisschen schuldig, das überhaupt zu denken. Denn Maurice hatte nie, wirklich niemals auch nur den kleinsten Kommentar zu meinem Auracel abgegeben—ganz gleich, ob ich welche genommen hatte, ob sie mir ausgegangen waren oder ob ich mit den Nachwehen eines Wochenendes kämpfte, an dem ich „versehentlich“ die doppelte oder dreifache Dosis geschluckt hatte. Nichts.

Vielleicht war das der eigentliche Grund, warum ich ihn so sehr vermissen würde.

Ich wandte mich von der Terrasse ab und ging den Flur entlang wieder zurück. Auf der Suche nach der Toilette erwischte ich die falsche Tür und stolperte in ein Zimmer voller schwarzer Teenager, hauptsächlich Jungs, die auf der Stelle verstummten. Ich nickte ihnen zu – freundlich, wie ich hoffte, nicht dass sie mich etwa für ein grusliges weißes Arschloch hielten – und ging dann weiter Richtung Keller, da mir wieder eingefallen war, dass es dort neben Maurices selten genutzter Schreinerwerkstatt ein Gäste-WC gab.

„Das ist er, Victor Bayne“, flüsterte einer von den Jugendlichen laut genug für mein normales Gehör. Mit meinem sechsten Sinn hätte ich die Worte sowieso nicht wahrgenommen, da ich ziemlich tief in einem angenehm dicken Auracel-Nebel steckte. Außerdem ist mein übersinnliches Gehör nicht besonders gut. „Er war der Partner von meinem Dad beim Spuk-Trupp.“

Ich musste schwer an mich halten, um nicht gleich wieder in das Zimmer zurückzugehen und Maurices Sohn zu sagen, dass sein Vater bei diesem Ausdruck wahrscheinlich an die Decke gehen würde. Aber das hätte ja doch nur zu langatmigen Diskussionen über Bürgerrechte geführt, bla bla bla. Außerdem wäre ich spätestens damit ganz sicher als grusliges weißes Arschloch rübergekommen, kein Zweifel.

Am Treppenabgang zum Keller tastete ich auf der Suche nach dem Lichtschalter eine ganze Weile an der Wand herum bevor mir klar wurde, dass das Licht unten schon brannte. Ich nahm mir vor, Maurice gleich am Montag dezent darauf hinzuweisen, dass es auch Glühbirnen mit mehr als 40 Watt gab. Nur dass Maurice am Montag nicht da sein würde. Verdammt.

Sobald meine Augen sich an das diffuse Licht gewöhnt hatten, sprang ich immer zwei Stufen auf einmal die Kellertreppe runter. Ich konnte mir schon denken, was Maurices Sohn seinen Freunden und Cousins gerade über mich erzählte. Schließlich war im Team Maurice/ Victor ganz eindeutig ich der mit den übernatürlichen Kräften, da Maurice ungefähr so übersinnlich begabt war wie eine Ziegelmauer. Worauf er verdammt stolz war.  

Jede Einheit der Abteilung für paranormale Ermittlungen besteht aus einem Zweierteam, in dem immer ein Partner medial veranlagt ist, der andere nicht. Die Psis – die übersinnlich begabten Cops – machen logischerweise den ganzen paranormalen Kram. Und die Stiffs (hey, die Bezeichnung stammt nicht von mir) sind immun gegen jede übernatürliche Beeinflussung durch irgendwelche mit dem sechsten Sinn begabte Kriminelle. Am Anfang konnte ich mich nur schwer daran gewöhnen, ständig mit einem Typen herumzuhängen, der ungefähr so viele Schwingungen von sich gab wie ein Schinkensandwich vom Vortag. Aber nachdem ich mich erst einmal damit abgefunden hatte, sah ich mit der Zeit auch den praktischen Nutzen einer solchen Partnerschaft ein.

Auf halbem Weg die Treppe hinab griff ich in meine Jeanstasche und fand dort eine Auracel-Tablette zwischen Fusseln und alten Kaugummipapierchen. Ich kramte noch ein bisschen herum, konnte aber nur die eine ausfindig machen. Ich hatte drei mitgebracht. Hatte ich etwa schon zwei genommen? Ich konnte mich nur an die eine im Auto erinnern. Ach ja, und eine hatte ich geschluckt, als Sergeant Warwick gerade hereinkam.  Welche Ironie. Pillen einzuwerfen, praktisch unter den Augen von jemandem, der mich von meinem kostbaren Nachschub abschneiden konnte.      

Ich steckte die Auracel in den Mund, riss die Toilettentür auf und vermied knapp einen Zusammenstoß mit Detective Jacob Marks, dem Wunderknaben des Sittendezernats vom Zwölften Bezirk.

Er war ein Bild von einem Mann, groß, dunkelhaarig, mit dunklen Augen, einem sorgfältig getrimmten Kinnbart und einer Kurzhaarfrisur, die immer aussah wie frisch vom Friseur. Schon aus der Ferne hatte er immer kräftig gewirkt, wenn ich ihn bei Pressekonferenzen zu hochkarätigen Fällen hocherhobenen Hauptes im Hintergrund stehen sah, während sein Sergeant im Blitzlichtgewitter der Fotografen und Kameraleute seine Arbeit lobte. Aber aus nächster Nähe bemerkte ich, dass er mindestens doppelt so breit war wie ich. Und ja, das waren alles nur Muskeln.   

Ich glaube, ich habe mich entschuldigt und bin ein, zwei Schritte zurückgestolpert. Die Auracel, die ich auf der Treppe genommen hatte, klebte mir am Gaumen. Ich schluckte angestrengt; wenn sich der geschmacklose Gelatineüberzug der Tablette erst einmal aufgelöst hatte, würde ich das eklige, bittere Zeug voll abbekommen. Die Auracel rührte sich nicht vom Fleck.

„Soso“, sagte Marks, wobei er mit seiner schwellenden Heldenbrust geschickt meinen Schultern auswich, während er sich an mir vorbeimanövrierte. Ich stand nur da, glotzte ihn an und versuchte, nicht zu ersticken. „Hast deinen Stiff verloren.“

 Ganz schön krass von ihm, so von Maurice zu reden. Aber jeder Kommentar dazu blieb mir irgendwo in der Nähe der letzten Auracel im Halse stecken. Denn genau da wurde mir klar, dass Marks nicht nur wusste, wer ich war und was ich machte, sondern auch noch mit mir zu flirten schien. Detective Marks—schwul? Wer hätte das gedacht? Außerdem war er selber auch ein Stiff.

Oder vielleicht war er auch nur ein dummer Wichser und ich war von den zwei Auracel und ein paar Krümeln der dritten schon so high, dass ich mir den flirtenden Unterton nur einbildete.

Ich zuckte die Achseln und zog eine Augenbraue hoch. Es ging doch nichts über Unverbindlichkeit. Vor allem, wenn ich lediglich Zugriff auf fünf Sinne hatte, denen auch noch die Randschärfe fehlte.  

Marks lehnte sich an Maurices Werkbank und verschränkte die Arme vor der Brust. In dieser Haltung betrug sein Umfang das Dreifache von meinem; sein enges schwarzes T-Shirt spannte so straff über seinen Oberarmmuskeln, dass es wahrscheinlich am liebsten nachgegeben hätte. „Schon einen neuen Partner in Aussicht?“

Ich überlegte, ob „Partner“ ebenfalls flirtend gemeint sein konnte, im Sinne von „Sexpartner“. Aber selbst mein Auracel-vernebelter Verstand kapierte, dass das ziemlich weit hergeholt war. Ich konnte mich nirgendwo anlehnen, also steckte ich die Hände in die Hosentaschen und zog ein wenig die Schultern hoch - eine Angewohnheit aus meiner Schulzeit, als ich immer der größte in meiner Klasse gewesen war. Marks war so groß wie ich. Das mochte ich an einem Mann. „Alles noch streng geheim“, sagte ich, wobei ich verspätet dafür dankbar war, dass meine Zunge bei den letzten paar Worten nicht stolperte. „Ich glaube, es gab an die hundert Bewerber.“

Marks legte den Kopf schief und musterte mich. Die Bitterkeit des Auracel breitete sich in meinem Mund aus. Ich schluckte krampfhaft—so viel zum Thema Unverbindlichkeit. „Wahrscheinlich eher an die tausend“, sagte Marks, „aber neunzig Prozent davon werden immer schon vor dem Bewerbungsgespräch ausgesiebt.“

Tausend Leute wollten die „normale“ Hälfte einer Psi-Corps-Einheit werden, und auch noch beim Morddezernat? Ich hätte mich vermutlich geschmeichelt gefühlt, wäre ich nicht gerade am Ersticken gewesen.

Ich unterdrückte ein Husten und schluckte noch drei-, viermal trocken. Meine Wimpern fühlten sich feucht an.

Jacob Marks stieß sich von der Werkbank ab und schob sich ganz nah an mich heran. „Was hast du da im Mund?“, fragte er. Seine Stimme war ein tiefes, erotisches Schnurren. Er umfasste mein Gesicht, zwängte seine Zunge in meinen Mund und strich damit an der Innenseite meiner Oberlippe entlang. „Auracel? Ist das nicht das stärkste Antiparapsychotikum, das es gibt?“

Woher wusste er, wie Auracel schmeckt? Ich hätte ihn das wahrscheinlich sogar gefragt, nur dass ich im Moment zum Reden gar nicht in der Lage war.  Zum Atmen auch nicht, genaugenommen. Ich quetschte eine Hand zwischen uns und schaffte es, Marks von mir wegzuschieben, bevor ich ihn noch vollkotzte. Einen Meter weiter gab es im Klo ein Waschbecken; ich drehte beide Hähne auf, schöpfte mir mit den Händen lauwarmes Wasser in den Mund und kämpfte darum, die Pille von meinem weichen Gaumen abzukriegen.

Endlich löste sich das eklige Ding und machte sich auf den Weg nach unten, wobei es ein Brennen in meinem Rachen und einen chemischen Geschmack auf meiner Zunge hinterließ. Ich ließ mir noch mehr Wasser aus dem Hahn in die hohlen Hände laufen, trank einige weitere Schlucke und spritzte mir den Rest ins Gesicht.

Dann starrte ich ins Waschbecken, während mir das Wasser aus den Haaren triefte. Himmelarsch. Jacob Marks hatte mich geküsst - mehr oder weniger - und ich hatte nichts davon gehabt, weil ich zu beschäftigt gewesen war, an einer Pille zu ersticken. Mist. Vermutlich hatte ich mir gerade eine perfekte Chance auf heißen, fast-anonymen Sex durch die Lappen gehen lassen.

Doch da hörte ich von der Tür her erneut  Marks‘ Stimme. Offenbar hatte ich es doch nicht geschafft, ihn zu verscheuchen. Sein Spiegelbild sah mir in der verspiegelten Front des Medizinschränkchens in die Augen.

„Nur einer von fünfhundert Menschen ist nachweislich paranormal begabt, aber alle schreien sie nach etwas, um ihr Talent abzustellen. Wie soll einer das verstehen?“ Seine Frage klang freundlich, aber sein Blick verlieh ihr etwas Herausforderndes.

Nun ja, kannte er die Daten und Fakten etwa nicht? Ich fuhr mir mit der Hand durch mein feuchtes Haar. Der Spiegel zeigte mir einen schwarzen Strubbelkopf, dem die Haare zu Berge standen. Ich brauchte dringend einen Haarschnitt.

Ich machte den Spiegelschrank auf um nachzusehen, ob da vielleicht Listerine drin war, damit ich mir den Auracel-Geschmack aus dem Mund spülen konnte. Doch ich fand nur eine Flasche Körperlotion und ein paar angegilbte Aspirin, die wahrscheinlich noch aus Reagans Zeiten stammten.

„Du bist doch selber beim Psi-Corps.“ Ich wandte Marks mein Gesicht zu. „Warum fragst du nicht deinen Partner?“

„Carolyn hat’s am liebsten ganz natürlich“, sagte er. Und ich fragte mich, ob die beiden es wohl miteinander trieben, wobei mich das vermutlich nicht das Geringste anging.

Ich glaube, unter normalen Umständen hätte mich seine dreiste Neugier zur Weißglut getrieben. Unter normalen Umständen habe ich aber auch keine drei Auracel in der Krone, also spielte ich mit. „Schön für Carolyn“, sagte ich. „Wird Carolyn auch ständig von Toten vollgelabert? Tag und Nacht? Darf sich anhören, wie sie gestorben sind? Bis ins kleinste Detail?“

„Carolyn weiß immer, ob jemand lügt.“

„Ein menschlicher Lügendetektor“, sagte ich. Wie clever. Man brauchte niemandes Einverständnis, um seine paranormalen Fähigkeiten einzusetzen, nicht, wenn man eine staatliche Lizenz hatte. Hingegen brauchte man einen Gerichtsbeschluss, um jemanden an den Polygraphen zu hängen. „Kein Wunder, dass ihr so viele Perverse fangt.“

Daraufhin wurde aus Marks‘ Lächeln mehr so etwas wie ein anzügliches Grinsen – und mir wurde klar, dass er keineswegs so humorlos war, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. „Es hilft schon“, sagte er. „Aber Carolyn ist nur Stufe 2, und Verbrecher können ja so ausweichend sein.“ Er stieß die Badezimmertür mit dem Fuß zu und schloss sie hinter uns ab. Das winzige Drehschloss im Türknauf erschien mir jämmerlich unzureichend -  schließlich hätte jeder einzelne von den Cops eine Treppe höher einfach die Tür eintreten können, ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen - aber vielleicht würde ja das Tabu einer abgeschlossenen Klotür reichen, um uns vor Entdeckung zu schützen.

     Marks kam lässig auf mich zu und blieb dann dicht vor mir stehen, immer noch mit diesem nervigen - wenn auch sexy - Grinsen auf den Lippen, eingerahmt von seinem unmöglich adretten Bärtchen. Ich fragte mich, was er wollte. Eine schlagfertige Antwort? Da die dritte Auracel allmählich zu wirken begann, herrschte in meinem Hirn gähnende Leere. Also tat ich den letzten Schritt, der uns noch trennte, legte ihm die Arme um den Hals und leitete meinerseits einen Kuss in die Wege.

Seine Zunge schmeckte angenehm nach Bier, als hätte er auf der Party eben eins oder zwei getrunken. Ich wünschte, ich könnte das auch, aber leider – Alkohol lockert mich zwar auf, so wie jeden anderen Menschen, lässt aber auch die Stimmen lauter werden. Deshalb trinke ich keinen.

Er packte mich mit einer Hand an der Taille und knetete mit der anderen durch meine Jeans hindurch meinen Hintern, ließ mich seine Kraft fühlen. Ich streifte seine Unterlippe mit meinen Zähnen. Er knurrte leise in meinen Mund hinein und drückte seinen Hosenladen fest an meinen.

Marks drängte mich rückwärts gegen den Handtuchhalter, der sich prompt unter meinen Schulterblättern verklemmte, und begann mich heftig zu küssen; er rieb sich an mir, während seine süße Zunge über meine bittere strich.

Ich war es, der an Knöpfen und Reißverschlüssen herumfummelte, der unsere steifen Schwänze ans dämmrige Tageslicht im Gästeklo meines Ex-Partners holte. Marks schien vollauf damit zufrieden zu sein, die Dinge ihren Lauf nehmen und mich die Richtung vorgeben zu lassen.  Aber andererseits konnte Marks wahrscheinlich jederzeit einen Kerl abschleppen, wenn er gerade geil war. Ich hingegen musste jede Gelegenheit nutzen, die sich mir bot, und dabei hoffen, dass ich gerade auf Auracel war - oder zumindest rasch welches in die Finger kriegen konnte. Ich hasse flotte Dreier, wenn einer der Teilnehmer tot ist.

Marks‘ Schwanz war ein riesiges, dickes Ding, rötlich und hart wie Stein. Meiner wirkte daneben fast zierlich, geradezu graziös, als er sie beide in die Hände nahm und mit kräftigen, gleichmäßigen Bewegungen zu pumpen begann.  Ich umfasste seinen Unterkiefer mit beiden Händen und erforschte mit meiner Zunge träge seinen Mund.

Er weiß es, dachte ich, und obwohl sein Griff vielleicht fester war, als ich es mochte, reagierte mein Körper doch darauf. Meine Schenkel spannten sich an; um mein Steißbein herum baute sich Wärme auf. Er weiß, wer ich bin. Er weiß, was ich mache. Und trotzdem holt er mir hier gerade freiwillig einen runter.

Ich fuhr mit den Fingerspitzen über seine Kopfhaut, durch sein kurzgeschorenes Haar. Er stöhnte in meinen Mund; seine Hände bewegten sich schneller. Ich sog scharf den Atem ein. Mit federleichten Berührungen streichelte ich seine Ohrmuscheln und fuhr der Kontur seines Unterkiefers nach. Ich saugte an seiner Zunge.

  Als er kam, lehnte er sich zurück, um sich dabei zusehen zu können. Sein Sperma rann ihm über die Finger, mit denen er seinen Schwanz fest umklammert hielt, und da gefiel mir sein Gesicht plötzlich um einiges besser.  Jetzt wirkte er offen und verletzlich, gar nicht mehr wie der gut aussehende, selbstsichere Detective, der jeden Mann haben konnte. Er war nur noch ein Kerl, der sich zusammen mit mir einen runterholte. Sein Mund war so schön, seine Lippen jetzt ein wenig praller von unseren Küssen.  Ich stellte mir vor, wie diese Lippen sich um meine Eichel schlossen, wie dieser Mund mich in seine weiche, feuchte Wärme aufnahm…  dabei ging ein Ruck durch meinen Unterleib, und ich spritzte ab. Ziemlich energisch sogar, angesichts der Menge an Drogen, die ich intus hatte.

Mein erster Schuss hinterließ eine weiße Spermaspur vorne auf Marks‘ T-Shirt und auf seinen schwarzen Jeans. Mit einem leisen Kichern spritzte ich eine zweite, wenn auch schwächere Ladung über seinen bloßen Unterarm, und dann noch eine. Marks hielt unsere klebrigen Schwänze locker umfasst und starrte mich an, und dann grinste er plötzlich ebenfalls bis über beide Ohren. Mein Gesichtsfeld füllte sich von den Rändern her mit Sternchen;  ich war froh über den Handtuchhalter hinter mir und den stabilen Cop vor mir. Meine Arme lagen immer noch um seine Schultern, da mir kein guter Grund einfiel, warum ich sie dort wegnehmen sollte.

Jemand hämmerte an die Tür. „Bayne? Sind Sie da drin?“

Ich drückte meine Stirn an Marks‘ Schulter und atmete langsam aus. Jeden anderen hätte ich ignorieren können, aber nicht Sergeant Warwick. Diese Stimme, vor allem wenn sie in diesem Ton mit mir sprach, erforderte eine Antwort. „Ja, Sarge.“

Marks melkte meinen Schwanz langsam und aufreizend, ließ einen letzten Tropfen Sperma herausspritzen.

„Ich brauche Sie auf dem Revier. Jetzt sofort.“

An einem Sonntag? Wenn wir auf einer Party waren, einige von uns betrunken, andere völlig zugedröhnt und wieder andere gerade in sexueller Extase? Worum es auch ging, es konnte nichts Gutes sein.  „Okay“, sagte ich.

Vielleicht sollte ich etwas in die Toilette werfen, damit es sich anhörte, als müsste ich gerade ein großes Geschäft erledigen. Aber dann würde ich besagtes Etwa ja doch nur wieder herausfischen müssen, oder Maurices Rohrleitungen wären beim Teufel. Stattdessen zog ich heftig an der Klopapierrolle, um die Halterung zum Scheppern zu bringen. „Ich komme in einer Minute raus.“

Wir horchten beide auf Warwicks Schritte, als er die Treppe wieder hinaufging. Marks hatte schon wieder sein Cop-Gesicht aufgesetzt; seine scharfen, dunklen Augen suchten den leeren Raum vor sich ab, während er im Geiste alle möglichen Theorien aufstellte und analysierte. „Da geht gerade was ganz Großes vor.“  

Er zog einen Meter Toilettenpapier von der Rolle und putzte sich mein Sperma vom Bein. 

 


PsyCop English Ebooks

#1: Among the Living
What good is being a psychic detective if your murder victims aren't talking?

#1.1: Thaw
Cold hands, warm heart.

#2: Criss Cross
Mysterious messages from Lisa lead Vic on a wild ride.

#2.1 Striking Sparks
Andrew's got cold feet about his upcoming wedding. He figures a palm reading is just the ticket.

#2.2 Many Happy Returns
It's the holiday season at SaverPlus, and customers have become incredibly demanding.

#3: Body & Soul
Three missing people. No bodies. No ghosts. At least the case gets Vic out of an awkward family dinner.

#3.1: Stroke of Midnight
For a PsyCop, missing out on festivities to process a crime scene is all in a day's (or night's) work.

#4: Secrets
Is someone watching Vic's every move, or is he imagining things? Just because you're paranoid doesn't mean they're not out to get you.

#5: Camp Hell
Vic delves into his repressed memories of Camp Hell and dredges up more than he bargained for.

#6: GhosTV
Lisa's gone missing, and Vic and Jacob head to PsyTrain for some answers.

#7: Spook Squad
Victor has been avoiding the exorcism he owes the FPMP. Now it's time to pay up.

#0.1: Inside Out
(Takes place before Among the Living, but best to read it later) The first time Jacob saw Vic, he was covered in red.

#6.1: In the Dark
Halloween is supposed to be fun.

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